Glanzmann

Appenzeller Verlag, Herisau, 2004

Der Psychiater Lukas Zangger gönnt sich kurze Ferien. Da erhält er einen mysteriösen Brief: Professor Glanzmann besteht darauf, ihn zu treffen. Dem alten Mann schwebt Grosses vor. Doch hat die neue Lehre, die er im Kopf wälzt, wirklich Hand und Fuss? Ist er das Genie, für das ihn viele halten? Oder ist er verrückt? Was verbindet ihn mit Frau Engel, seiner Haushälterin? Und was mit Zangger? Zangger sträubt sich, Glanzmann zu besuchen. Dessen Haus im Zürcher Götterquartier ist ihm seit jeher unheimlich.

Der erste Teil des Romans beschreibt Glanzmanns sonderbar dramatischen Alltag. So begrenzt die Aussenwelt des greisen Gelehrten, so weit ist seine Gedankenwelt. Im zweiten Teil ist es mit der Alltäglichkeit vorbei: Eine Leiche liegt im Keller, ein Kriminalfall gibt Rätsel auf. In Zanggers Familie dreht sich dieweil alles um die schwierige Tochter. Ihr dubioser Freund macht sich verdächtig.
Was hat er mit dem Verbrechen in Glanzmanns Haus zu tun? Und was Zanggers Berufskollegen? Zangger gerät selbst ins Visier der Untersuchungsrichterin. Und Seidenbast, sein alter Freund, scheint mehr zu wissen als er sagt. Der dritte Teil bringt die Wende: Zangger macht einen unerwarteten Fund.
So wie sich dem Forscher Glanzmann die Windungen und Tiefen des menschlichen Gehirns erschliessen, so erschliesst sich dem Leser nach und nach eine widersprüchliche Persönlichkeit. Und das Geheimnis um eine tödliche Begegnung.

In seinem zweiten Roman verknüpft Kaspar Wolfensberger eine spannende Handlung mit Rückblenden in die Vergangenheit seiner Protagonisten: Jugenderinnerungen fügen sich unversehens zu berührenden Geschichten zusammen. Sie werfen ein Licht auf Lebensentwürfe, sich kreuzende Lebensläufe und verborgene Motive. In gewohnter Manier spickt der Autor seine Erzählung mit Miniaturen psychotherapeutischer Arbeit, kritischen Beobachtungen der Psychotherapieszene und klaren Gedanken zu hoch aktuellen Themen.

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ISBN 978-3-85882-392-2